Fallschirm

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Fallschirm

Ein Interventions- und Präventionsprogram für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Bezugssysteme

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Beschreibung

In Anlehnung an die bekannten Antiaggressionstrainings (AAT) entstand ein individuelles Programm. Fallschirm bricht die Grenzen herkömmlicher Antiaggressionstrainings bzw. Aggressionskontrolltrainings indem die reinen Gruppenprozesse nicht von allen Teilnehmern durchweg besucht werden. Die Gruppenzusammensetzung wechselt und je nach der beschriebenen Lebenslage können sich auch Einzeltermine ergeben, die z. B. in den Familien stattfinden bzw. ganz individuelle Lebenslagen bearbeiten. Dadurch ist Fallschirm flexibel in der Besetzung und Auslastung des Trainings und bietet ein individuell zugeschnittenes Programm für die jeweiligen Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden.

Das Training besteht aus mehreren Gruppensequenzen und Einzelgesprächen sowie erlebnispädagogischen Maßnahmen (EP). Die EP- Maßnahmen werden in Zusammenarbeoit mit erfahrenen Erlebnispädagogen durchgeführt. Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.kontakt-natur.de/

Die Chancen von Fallschirm:

Mit Kindern, Jugendlichen und ggf. deren Eltern alternative Lebensentwürfe planen
Die Selbst- und Fremdwahrnehmung angleichen
Körperbeherrschung trainieren
Ruhepole erfahren

Angebote

Das Angebot des Projekts Fallschirm unterscheidet zwei Grundparadigma:

  • Freiwilligkeit 
  • angeordnete Auflage (vor und nach einer Gerichtsverhandlung)

und wird je nach individueller Bedarfslage im Einzel-, Gruppen-, Familien- oder Mehrpersonensetting angeboten.

Der Bedarf des Projektes bewegt sich oftmals im Spannungsfeld zwischen

  • Kinder- und Jugendkriminalität
  • ungünstig verstrickte oder aggrassive Formen des Umgangs untereinander in Familien mit negativ auf den psychosozialen Entwicklungsprozess des Klienten/der Klientin wirkender Dynamik
  • ungünstig verstrickte oder aggressive Formen des Umgangs untereinander im sozialen Lebensumfeld des Klienten/der Klientin wie z. B. im Betreuungssystem, Schule, Freundeskreis, Ausbildung oder Arbeitsstelle etc. mit negativ auf den psycho-sozialen Entwicklungsprozess des Klienten/der Klientin wirkender Dynamik

und findet in enger Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe und dem Jugendamt (hauptsächlich) des Landkreises Sächsische Schweiz - Osterzgebirge statt.

Zielgruppe

Die Zielgruppe des Projektes sind Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene, meist im Alter zwischen 7 und 21 Jahren, bei denen Aggressionen, Wut und verweigerndes bzw. selbst- und fremdverletzendes Verhalten zum Alltag gehören. Straffällig gewordene und/oder emotional- oder verhaltensauffällige Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene, welche in der Familie, im Freundeskreis, im Lebensumfeld und/oder in sozialen Einrichtungen durch abweichendes, verweigerndes, delinquentes, depressives, emotional auffallendes, seelisch auffälliges, süchtiges, impulsives oder unreguliertes Verhalten auffallen und dadurch in ihrer psychosozialen Entwicklung beeinträchtigt bzw. stark gefährdet sind.

Ziele

  1. Neben den individuell vereinbarten Zielen wird darauf hingearbeitet, dass die Klientin/der Klient im Verlauf ein möglichst höheres Niveau an innerer Ausgeglichenheit, Affekt- und Stresstoleranz erreicht.
  2. Innerhalb der Zusammenarbeit sollen die Straffälligkeit, aggressives, verweigerndes Verhalten sowie andere Formen von Delinquenz erkannt und abgebaut werden
  3. Außerdem sollen neue Formen straffreien Verhaltens angenommen und neue, eigene lebenspraktische Perspektiven entwickelt werden.

Kleinschrittige und individuelle Vorgehensweise:

  • Aufarbeitung kritischer Situationen
  • Erkennen von Verhaltensmustern und lösungsorientierte Beratung zum Umgang mit Verhaltensmustern
  • Selbst- und Fremdwahrnehmung - ethische, moralische und körperliche Grenzen erkennen
  • Strategien entwickeln, um das Fehlverhalten zu senken

Die Arbeitsweise orientiert sich dabei an den jeweiligen, individuellen Ressourcen und setzt sich somit u. a. auch zum Ziel, persönlichkeitsstärkend und persönlichkeitsstabilisierend zu wirken, insbesondere auch, damit die Klientin/der Klient neue innere Möglichkeiten erkennt, um ihr/sein volles Persönlichkeitsrepertoire auszuschöpfen, regulierter bei sich selbst bleiben zu können und sich nicht mehr so oft von meinungsfremder Argumentation provozieren oder negativ mitreißen zu lassen.

Kompetenzen

Erzieherin, Sozialpädagogin/Master der therapeutishen  sozialen Arbeit und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in Ausbildung
 

Handlungsgrundlage

Gesetzliche Grundlagen für die Durchführung des geplanten Programms bieten das SGB VIII und das JGG. Dieses speziell entwickelte Programm impliziert zum einen außerschulische Jugendbildung im Sinne der eigenen Körpererfahrung und zum anderen eine umfassende Aufarbeitung gesellschaftlicher Normen und Werte im Bezug auf das begangene Delikt. Im Rahmen der Beratungssequenzen werden die Teilnehmer befähigt,  selbständig, selbstkritisch und anerkennend einen Weg aus dem defizitären Verhalten zu finden (§11 SGB VIII). Gruppenprozesse dienen der Bewertung und Anerkennung von außen (§12 SGB VIII). Der gesamte Prozess trägt zur sozialen Integration (§13 SGB VIII)  und zum Erwerb von Kritikfähigkeit und Eigenverantwortung bei (§14 SGB VIII).
„Fallschirm“ kann als Weisung von Staatsanwaltschaft, Gericht und Jugendgerichtshilfe auf unterschiedlichsten Ebenen genutzt werden (vgl. Bedarfsbeschreibung und Umsetzung), damit bedient das Projekt die §§ 10, 13 und 15 des JGG.
Die Beratungssequenzen können für jede Form der Beratung in Anspruch genommen werden.

 

Arbeitsansatz

Unterstützung oder Beratung bei der Bearbeitung von:
• iInnerfamiliären Konfliktthemen, familiären Verstrickungen, Überforderung und weiteren Themen
• Themen rund um Impulskontrolle, Aggressivität, Emotionalität
• Aggressionsprävention
• einer höheren, inneren Ausgeglichenheit, Toleranz und einer geringeren Aggressionslage
• Konfliktschlichtung
• Mobbingerfahrungen
• individueller Opfer- oder Täterposition
• kleineren und größeren Vergehen
• Gewaltdelikten (vor und nach einer Gerichtsverhandlung)
• Diebstahl
• Straftaten
• Beschaffungskriminalität
• jeder Form der Sucht
• seelischen Erkrankungen

Zusätzlich bietet das Projekt Fallschirm auch den dazugehörigen Familienangehörigen, Eltern, Bezugspersonen, Pädagoginnen und Pädagogen, Lehrerinnen und Lehrern, Klassenkameradinnen und Kameraden, Freundinnen und Freunden und allen weiteren interessierten oder beteiligten Personen Beratung, Vermittlung oder Unterstützung.

Zuweisende Stelle

Allgemeiner Sozialer Dienst der Jugendämter
Jugendgerichtshilfe des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Landeshauptstadt Dresden
Gericht

Förderung

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Dieses Projekt wird gefördert durch den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Projektleiter/in
Ines Scherwinsky
Ines Scherwinsky

Fallschirm Freital
Pestalozzistraße 13
01705 Freital
Deutschland

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